SV Niederau – OHC Bernstadt 40:32 (18:12)

Niederau schießt sich in der BSZ-Halle Meißen zum Hinrundenmeister!

Das letzte Heimspiel des Jahres, die letzte Partie der Hinrunde – und die BSZ-Halle Meißen war so voll, dass vermutlich selbst der Hallenboden überlegte, ob er noch etwas zusammenrücken muss. Der SV Niederau trat an, um das erfolgreichste Halbjahr der Vereinsgeschichte gebührend zu veredeln. Und so viel sei verraten: Es wurde ein Fest. Ein richtig lautes.

Die Ausgangslage war klar: Niederau spielte eine bisher überragende Saison und konnte mit einem Sieg und etwas Schützenhilfe sogar an die Tabellenspitze springen. Und naja… sagen wir so: Der ESV Dresden hat fröhlich mitgeholfen und Pirna/Heidenau regelrecht „verabschiedet“. Aber alles der Reihe nach.

Die Partie begann schwungvoll und torreich. Beide Seiten legten los, als wollten sie den Zuschauern schon in den ersten fünf Minuten zeigen: „Hier wird heute nichts verschenkt.“
Nach dem 7:7 in der 15. Minute – einer Art freundschaftlichem Zwischenstand – wurde klar, dass sich hier niemand so ohne Weiteres absetzen würde. Doch Niederau beschloss, dass genau jetzt ein guter Zeitpunkt wäre.

Die Deckung stand stabiler, im Angriff traf fast jeder, der einen Ball in der Hand hielt, und vorne wirbelten die Ilschner-Brüder, Lucas Blanck und Maximilian Gröger das Bernstädter Abwehrbollwerk ordentlich durcheinander.

Justus Ilschner, der an diesem Abend scheinbar mit einem eingebauten Laservisier ausgestattet war, traf und traf und traf – und ließ Bernstadt spätestens nach dem dritten 7-Meter wissen: Heute gibt’s hier nichts geschenkt.

Dann die Szene, die kurz für Unruhe sorgte: Rote Karte für Robert Ritter in der 24. Minute. Doch was manche Teams aus dem Tritt bringt, brachte Niederau nur in Bewegung – und zwar in Richtung Tor.

Mit einem beeindruckenden Lauf warf sich der SVN bis zur Pause auf 18:12 weg. Die Halle tobte, der Bernstädter Trainer nahm Timeouts, die Niederauer Fans feierten einfach weiter – und selbst der Kampfgerichtstisch hatte Mühe, alles mitzuschreiben.

Aus der Kabine kam Niederau so, als hätte man dort statt Tee reinen Turbostoff ausgeschenkt. Innerhalb weniger Minuten wuchs der Vorsprung auf +10 (24:14, 36. Minute)  – und Bernstadt schaute etwas betreten, als hätte jemand das Handball-Skript der zweiten Halbzeit heimlich umgeschrieben.

Zur Wahrheit gehört: Der OHC wäre kein Tabellendritter, wenn er kampflos die Segel streichen würde. Besonders ihr Torjäger Patrick Michel fand immer wieder Lücken und erzielte am Ende starke 14 Tore, von denen Niederau vermutlich noch bei der Videoanalyse erzählen wird. Michel war an diesem Abend quasi der „Final Boss“ im Bernstädter Trikot.

Doch egal, wie gut der OHC angriff – Niederau blieb gelassen.
Warum?

  • Kevin Hein im Tor hatte mehrere Big Saves parat.
  • Die Konter liefen wie ein gut geöltes Getriebe.
  • Die Offensive funktionierte weiterhin mit einer Selbstverständlichkeit, die fast unverschämt wirkte.

Die große Wechselphase brachte Bernstadt zwar immer wieder heran, aber nie ernsthaft in Schlagdistanz. Spätestens als es in der 53. Minute erneut +10 stand, war die Messe gelesen. Die letzten Minuten nutzten beide Teams, um Tore zu sammeln – Niederau, weil’s Spaß machte, Bernstadt, weil’s zumindest an der eigenen Statistik gut aussieht.

Der Endstand: 40:32.
Viel Tempo, viele Tore, viele strahlende Gesichter.

Dann die Durchsage, die alles perfektionierte:

„Der ESV Dresden schlägt Pirna/Heidenau!“ Und die BSZ-Halle explodierte förmlich.

Damit stand fest:

SV Niederau ist Hinrundemeister 2025!
Tabellenführer!

Wenn man die Entwicklung der letzten Spiele betrachtet, überrascht das nicht:
Die Mannschaft wirkt eingespielt wie nie zuvor, deckt stark, rennt wie eine Track-&-Field-Truppe und spielt offensiv mit richtig viel Mut, Tempo und Teamgeist.

Wer in der BSZ-Halle war, der weiß: Ohne die grün-gelbe Wand wäre vieles schwieriger gewesen. Die Atmosphäre war erneut fantastisch, laut, positiv, leidenschaftlich. Genau das, was Heimspiele besonders macht.

Danke an alle, die sich Samstagabend auf den Weg gemacht haben.
Danke fürs Anfeuern, fürs Mitfiebern, fürs Schreien, Klatschen, Feiern.

Der SV Niederau geht mit breiter Brust, Tabellenplatz 1 und viel Vorfreude in die Winterpause.

Und wenn die Rückrunde hält, was die Hinrunde verspricht – dann könnte das 2026 ein richtig schönes Handballjahr werden.

Für Niederau:
Hein, Staps (beide Tor), Clemi (1 – seine U-Hose war nach dem Spiel kaputt), Michi (2 + Dreherkiste, danke!), Arni (1 – hätte noch eins mehr sein können…), Ilscher 1 (14/4 – Opa hat ich gefreut wie bolle), Luggi (5 – setzte den Rasierer beim Torwart etwas zu weit unten an), Maxi (4 – Finalgon wirkt Wunder), Wussi (kein Tor, dafür 2 min als Rucksack), Ilschner 2 (7 – gab danach erstmal Avocado mit Rührei und Süßkartoffelpommes), Hansi (1 – 1. Wurf wie immer…), Dustin (3 – liegt mitlerweile nur noch horizontal in der Luft), Huhn (2 – Hater würden sagen, es waren beide abgestanden), Robert (wollte zum Geburtstag mal von oben analysieren)