Gerade mal eine Woche zuvor hatten wir in Niederau noch die große 100-Jahr-Feier des Handballs hinter uns – und die wurde natürlich standesgemäß zelebriert: mit Festzelt, Bierwagen, Cocktailbar und allem, was dazugehört. Die Stimmung war top, die Kehlen gut geölt – und so mancher Spieler hatte am Tag danach noch eher „schwere Beine“, wenn auch nicht vom Laufen.

Doch lange ausruhen war nicht drin, denn direkt am folgenden Wochenende stand unser Trainingslager in Tschechien an. Am Freitag ging es los: Abfahrt nach Most, wo gleich ein echter Härtetest wartete. Gegen den Zweitligisten der tschechischen Liga traten wir in einem intensiven Testspiel an. Dort war alles dabei: viel Einsatzzeit für alle Spieler, Feinschliff im Angriff und eine Abwehr, die nach und nach so standfest wurde, dass man sie beinahe in Beton gießen könnte.

Nach dem Spiel ging’s weiter nach Ústí nad Labem – unser Hauptquartier für das Wochenende. Dort startete am Samstagmorgen direkt das volle Programm: individuelles Training und knackige 2-gegen-2- sowie 3-gegen-3-Situationen, abgerundet mit einer ordentlichen Ladung Wurftraining. Damit keiner vergisst, wie gut wir aussehen, folgte im Anschluss das Mannschaftsfoto samt Einzelfotos – die Frisuren saßen (meistens), die Bäuche waren eingezogen.

Die dritte Trainingseinheit am Samstag brachte noch einmal viel Spielfreude und jede Menge Schweiß aufs Parkett. Abends ging’s dann zum Mexikaner – weil nach so viel Laufen, Werfen und Schwitzen schließlich auch die Energie wieder aufgeladen werden musste. Tacos statt Taktiktafel, Nachos statt 7-Meter.

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Physis: Kraft, Athletik, Mobilität – quasi alles, was einem die Muskeln so richtig zum Brennen bringt. Dazu kam nochmal Technikschulung im Angriff, bevor es schließlich zurück nach Hause ging.

Fazit: Nach drei Tagen Training, einem harten Testspiel, gefühlt 1.000 Wurfübungen und einigen Portionen Chili con Carne sind wir nicht nur müde, sondern auch als Team enger zusammengerückt. Der Teamgeist stimmt, die Beine sind schwer – beste Voraussetzungen also für unser erstes Saisonspiel am Sonntag gegen den ESV Dresden.

Oder wie man im Handball so schön sagt: Wir sind bereit, den Gegnern die Harzkugel um die Ohren zu werfen.