SV Niederau – TSV Radeburg 28:24 (14:14)

Das zweite Saisonspiel und gleichzeitig das erste Heimspiel für die Männer vom SV Niederau war angerichtet. Nach dem knappen Auftaktsieg wollte man nun vor heimischer Kulisse zeigen, dass man auch souverän gewinnen kann. Doch schon vor dem Anpfiff lag die erste Ausrede auf der Hand: In Weinböhla war Weinfest – und möglicherweise schwebten noch bei einigen Spielern ein paar Trauben im Kopf herum.

Radeburg legte los wie die Feuerwehr. Nach wenigen Minuten stand es 0:3, Niederau war noch im „Warmwerd-Modus“. Fehlpässe, unkonzentrierte Würfe, dazu ein paar technische Fehler, die man höchstens im Training sehen möchte – und schon liefen die Gäste vorneweg. Zum Glück kämpfte sich der SVN nach und nach zurück ins Spiel.

Die Abwehr stand eigentlich gar nicht schlecht. Mit nur 14 Gegentoren zur Pause konnte man durchaus zufrieden sein. Doch vorne? Da hätte man die berühmte Scheune nicht getroffen, selbst wenn das Tor die doppelte Größe gehabt hätte. Klarste Chancen wurden vergeben – mal an die Latte, mal direkt auf den Keeper, mal knapp daneben.
So kam es, wie es kommen musste: Anstatt mit einem komfortablen Vorsprung in die Kabine zu gehen, stand es zur Pause lediglich 14:14.

In der Halbzeitansprache war die Botschaft klar: „Chancen nutzen, mehr Struktur im Angriff, weniger Harakiri.“ Ob das Team zugehört hat? Naja… sagen wir mal so: es dauerte ein Weilchen, bis es Früchte trug.

Nach dem Wiederanpfiff übernahm erst einmal Radeburg wieder das Kommando. Die Gäste nutzten Niederauer Nachlässigkeiten gnadenlos aus und führten zwischenzeitlich sogar mit vier Toren (17:21). Die Halle wurde unruhig, die Fans griffen sich an die Köpfe – und einige dachten wohl schon: „Das wird heute nix mehr.“

Doch dann kam der berühmte „SVN-Moment“: Angetrieben von einem nicht nachlassendem Angriffsspiel startete Niederau eine furiose Aufholjagd. Mit einem 10:2-Lauf wurde das Spiel nicht nur gedreht, sondern regelrecht aus den Händen der Radeburger gerissen.

Besonders die Schlussminuten machten Spaß: Während Radeburg reihenweise Zeitstrafen kassierte, traf Niederau nun fast nach Belieben. Ein Doppelschlag von Lucas Blanck brachte die Halle endgültig zum Beben, ehe Ritter und Haberstock den Deckel draufmachten.

Das Fazit: Punkte sind Punkte!

Am Ende hieß es 28:24 – Heimsieg! Ein Spiel, das an Spannung kaum zu überbieten war, auch wenn es handballerisch sicher nicht in die Kategorie „Feinkost“ fällt. Aber: Zwei Punkte sind zwei Punkte.

Die Mannschaft weiß selbst, dass man eigentlich deutlich mehr kann – und gegen den verletzungsbedingt dezimierten Kader der Radeburger beinahe das Nachsehen gehabt hätte. Doch solche „Arbeitssiege“ schweißen zusammen – und machen Lust auf mehr. Außerdem: Lieber ein hässlicher Sieg als eine schöne Niederlage.

Ein Dank geht an die vielen Fans, die trotz Weinfest den Weg in die Halle gefunden haben – ihr habt das Team in den entscheidenden Phasen nach vorne getragen!

Leider fällt mit Hans Schuster – neben Justin Zschocke – bereits ein weiterer wichtiger Spieler aus den Reihen des SVN verletzungsbedingt aus. Alles Gute Hansi #comebackstronger

Das nächste Spiel des SVN findet am Samstag, den 13.09.2025 17:30 Uhr in Rietzschen statt.

Für Niederau: Hein, Staps (beide Tor), C. Fetzer, Kirste (3), Arnold (1), P. Fetzer (3), Haberstock (3), Blanck (3), Geißler (3), Gröger (2), Wustlich (1), Huhn (1), Ritter (7/5)